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Die Urlaubszeit ist für die meisten von uns die schönste Zeit des Jahres. Abschalten, die Seele baumeln lassen und den Alltagsstress hinter sich lassen – so in etwa lautet typischerweise das Motto. Doch wenn es an die konkrete Urlaubsplanung geht, herrscht oftmals Ratlosigkeit. Soll der nächste Urlaub eher komfortabel werden? Mit einer annehmlichen Unterkunft, einem kuscheligen Kingsize-Bett und natürlich einem eigenen Bad? Oder wäre nicht ein naturnaher Camping-Urlaub, bei dem man zum Zirpen der Grillen einschläft und vom fröhlichen Zwitschern der Singvögel geweckt wird, die bessere Option?
Nach landläufiger Meinung schließen sich Komfort und Naturverbundenheit in Sachen Urlaub kategorisch aus. Dass dem keineswegs so ist, zeigt ein neuer Urlaubstrend mit dem Namen Glamping. Was unter dieser Art des Verreisens zu verstehen ist, welche verschiedenen Varianten des Glampings existieren und worauf Sie beim Verreisen achten sollten, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist Glamping?

Glamping ist ein sogenanntes Kofferwort, welches sich aus den beiden Wörtern glamourous (in diesem Fall zu Deutsch luxuriös, mondän) und Camping zusammensetzt. Diese Wortherkunft beschreibt die Bedeutung ziemlich akkurat. Denn beim Glamping geht es darum, Komfort, Behaglichkeit und die moderne Ausstattung einer Ferienwohnung mit dem typischen Outdoor-Erlebnis beim Camping-Urlaub zu kombinieren.
Beim Glamping erfolgt der Aufenthalt typischerweise in festen Behausungen. Oftmals sind diese sehr ausgefallen, sodass trotz Vorzügen wie Strom, WLAN, fließendem Wasser und eigenen sanitären Einrichtungen ein gewisses Abenteuer-Feeling aufkommt. Typische Glamping-Unterkünfte sind beispielsweise Baumhäuser, Tiny Houses, Zelt-Lodges, Jurten oder Campingfässer. Beim Glamping genießt man die Nachtruhe zudem in einem bequemen Bett mit gefederter Matratze. Weitere Annehmlichkeiten können je nach Art der Unterkunft Klimaanlagen, voll ausgestattete Küchen, Spül- und Waschmaschinen, Trockner, Saunas und Sitz- sowie Polstermöbel darstellen.

Ursprung des Glampings

Auch, wenn der Begriff Glamping 2005 das erste Mal benutzt wurde und 2016 Einzug in den offiziellen englischen Wortschatz gehalten hat, lassen sich bereits seit hunderten von Jahren historische Spuren des luxuriösen Campings finden. So sind beispielsweise aus dem 16. Jahrhundert Begebenheiten überliefert, bei denen britische Adlige auf Reisen einen Großteil ihrer kulinarischen Schlossvorräte mitführen ließen. Heinrich VII. Tudor ließ sogar eigens Weinfontänen anfertigen, um diesen in speziell errichteten Festzelten zu verköstigen.

Andere Beispiele finden sich in der Kolonialzeit des 19. und 20. Jahrhunderts, als insbesondere wohlhabende Briten und Amerikaner Safari-Trips in Afrika für sich entdeckten. Während der aufs Abenteuer ausgelegten Expeditionen wollten die „Touristen“ aus dem Westen nicht auf hochwertige Kleidung, süffigen Champagner und andere Luxusgüter verzichten. Zudem wurde in protzigen Zelten übernachtet.
Etwa seit 2015 wurde das Glamping immer mehr zum Trend in der breiten Bevölkerung. Maßgeblich verantwortlich dafür waren Promis wie Jamie Oliver, Wayne Rooney oder Kate Moss, die sich allesamt als Fans des prunkvollen Campings outeten.

Was macht Glamping Urlaub so beliebt?

Glamping ist äußerst beliebt, da die Vorzüge zweier eigentlich völlig unterschiedlicher Arten, den Urlaub zu verbringen, miteinander kombiniert werden. Zum einen werden Camping-Muffel bzw. Camping-Neulinge angesprochen. Denen ist herkömmliches Camping möglicherweise zu unkomfortabel oder zu aufwendig. Das Glamping ist ein guter Mittelweg, sich langsam an Outdoor-Aufenthalte zu gewöhnen. Zum anderen kann Glamping auch für klassische Camping-Liebhaber reizvoll sein. Denn Glamping ist zwar komfortabel, aber dennoch mit einem gewissen Abenteuer-Flair behaftet und somit weit weg von einem sterilen Hotelurlaub. Darum wird durch das Luxus-Camping ein sehr großer Personenkreis angesprochen.
Glamping muss aber keineswegs auf reine Urlaubsreisen beschränkt sein. Auch auf Festivals haben Besucher immer öfter die Möglichkeit, ihren Aufenthalt deutlich wohnlicher zu gestalten. Denn der mühsame Zeltaufbau, matschige Rasenflächen oder schmutzige Sanitärräume können die Partystimmung durchaus verderben. Genau deswegen bieten viele Veranstalter mittlerweile auch komfortablere Unterkünfte als Alternative für Festivalgänger an. Auch dadurch kommt Glamping mehr und mehr im Mainstream an.

Glamping und Camping: Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Detail

Unterschiede

  • Kein Campingwagen bzw. Campinganhänger nötig: Dadurch gestaltet sich die Anreise deutlich flexibler. Zudem entfallen Anschaffungs- und fortlaufende Kosten für Wartungen, Versicherungen etc.
  • Es muss kein eigenes Zelt mitgebracht werden: Stattdessen erfolgt der Aufenthalt in überdachten Behausungen oder voraufgebauten Zelten. Zum einen verkleinert sich hierdurch das Reisegepäck; zum anderen entfällt die oftmals lästige Aufbauarbeit.
  • Es gibt eigene sanitäre Einrichtungen: Die fehlende Privatsphäre bei der Körperhygiene und das zumeist niedrigere Hygieneniveau sind für viele die Hauptkritikpunkte am Camping-Urlaub. Beim Glamping hingegen besitzt man ein eigenes Bad, was u. a. eine separate Dusche, ein eigenes WC sowie einfachen Zugang zu fließendem Wasser einschließt.
  • Die Nacht muss nicht auf Luftmatratzen oder Isomatten im Schlafsack verbracht werden: Stattdessen erwarten die Gäste gemütliche, ausreichend gefederte und geräumige Matratzen, die teils sogar komfortabler als zu Hause sind.
  • Unangenehme Witterungsverhältnisse und Insekten stören weniger: Sirrende Mücken oder stechende Wespen, die den Aufenthalt in Zelten gründlich vermiesen können, werden durch dicht schließende Türen und Fenster draußen gehalten. Auch prasselnder Regen oder klirrende Kälte bleiben beim Glamping draußen.
  • Kein Gaskocher notwendig: Speisen können beim Glamping in einer eigenen Küche zubereitet werden. Zudem können Geschirr und Besteck im Regelfall ganz bequem in Spülmaschinen gereinigt werden.
  • Unbequeme Campingstühle gehören der Vergangenheit an: Das gemütliche Beisammensein kann abends auf gut gepolstertem Mobiliar wie Sofas und Sesseln erfolgen.

Gemeinsamkeiten

  • Selbstversorgung: Im Gegensatz zu Urlauben in Hotels oder Ressorts müssen sich Reisende sowohl beim Camping-Urlaub als auch beim Glamping selbst um die Verpflegung kümmern.
  • Die Naturnähe: Trotz der unverkennbaren Unterschiede sind beide Arten des Verreisens deutlich besser für naturverbundene Personen geeignet als Hotelaufenthalte. Auch, wenn beim Glamping der Wellness-Aspekt im Vordergrund steht, sind die Locations oftmals an abgeschiedenen Orten mitten in der Natur.
  • Unabhängigkeit: Bei beiden Varianten muss kein starres Urlaubsprogramme abgespult werden. Man entscheidet als Urlauber selbst, wie und wo der Tag verbracht wird.

Tipps für den Glamping Urlaub Deutschland

Location

Glamping ist ein globaler Trend. Dementsprechend finden sich bei einschlägigen Reiseportalen weltweite Angebote, die von Südeuropa über Skandinavien bis hin nach Thailand, in die USA oder auf die Malediven reichen. Doch auch hierzulande existieren facettenreiche Möglichkeiten für einen spannenden Glamping-Aufenthalt.
Einen unvergesslichen Aufenthalt versprechen beispielsweise die an den typisch bayrischen Baustil angelehnten Almhütten im Almdorado am Chiemsee. Die malerische Lage, umgeben von den Alpen, und die aus natürlichen Rohstoffen gefertigten Häuschen versprechen eine authentische und unverfälschte Urlaubserfahrung.

Glamping in Deutschland

Ebenfalls in Bayern, genauer gesagt in Franken, ist das Glamping am Brombachsee möglich. Wer schon immer einen Urlaub im Wald verbringen wollte, ohne Einbußen beim Komfort hinnehmen zu müssen, kommt hier voll auf seine Kosten. Neben verschiedenen Arten von Tiny Houses existiert auch eine Zeltvermietung. Interessierte dürfen es sich, sofern Sie sich für das Angebot entscheiden, in einem geräumigen Safarizelt mit eigenen Sanitäranlagen, zwei Betten und einer komplett ausgestatteten Küche gemütlich machen.
Doch nicht nur in Bayern, auch in anderen Landesteilen finden sich spannende und einzigartige Unterkünfte. Beispielhaft genannt sei hier das Baumhaushotel Uckermark in Brandenburg. Die auf eigens errichteten Holzkonstruktionen postierten Häuschen lassen Kindheitsträume wahr werden. Mitten in den Wipfeln der Bäume gelegen, bietet sich Reisenden ein malerischer Anblick in die Ferne und auf die heimische Flora und Fauna. Insbesondere die Vielfalt an Vögeln weiß zu begeistern.
Auch NRW bietet einzigartige Reisedestinationen. Im nördlich gelegenen Münsterland etwa verzaubert das Iglucamp Heidewald mit seiner idyllischen Lage und den an die ikonischen Unterkünfte der Inuit angelehnten Holzhäusern. Zudem lädt die naturnahe Umgebung zu ausgiebigen Radtouren und anderen spannenden Freizeitaktivitäten ein.

Verpflegung

Wie bereits beschrieben, geschieht die Verpflegung beim Glamping in Eigenverantwortung – Stichwort Selbstversorgung. Urlauber müssen daher selbst den Kochlöffel schwingen. Doch dank der in der Regel gut ausgestatteten Küchen ist dies keineswegs mit mehr Aufwand verbunden als zu Hause. Diese verfügen für gewöhnlich über Vollausstattung. Hierzu zählen sowohl ein elektrischer Herd als auch ein Ofen, eine Kaffeemaschine, ein Wasserkocher und evtl. auch eine Spülmaschine. Die genaue Ausstattung variiert von Location zu Location. Es empfiehlt sich, zumindest einen Teil seiner Nahrungsmittel selbst mitzubringen. Weitere Einkaufsmöglichkeiten sind je nach Reisedestination in Unterkunftsnähe vorhanden.

Fazit: Glamping statt Camping

Glamping ist ein verhältnismäßig neuer Urlaubstrend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Die luxuriöse Variante des Campings legt den Fokus auf Komfort und Bequemlichkeit, ohne jedoch die Naturverbundenheit zu vergessen. Dadurch adressiert Glamping für eine wesentlich größere Zielgruppe als das klassische Camping. Für den Glamping Urlaub Deutschland stehen Ihnen viele aufregende Locations zur Verfügung. Von Safarizelten über Tiny Houses bis hin zu Baumhäusern finden alle, die sich auf ein Abenteuer einlassen wollen, eine breit gefächerte Auswahl.